Genau vor vier Wochen habe ich Lumi in Bonn abgeholt. Ich kann mich noch gut an die Hinfahrt erinnern. Je näher meine Mutter und ich zum Endziel kamen, umso stärker wurden meine Bauchschmerzen. Viele Fragen schwirrten durch meinen Kopf: "Was für ein Hund wird gleich aus dem Transporter geholt? Wie sieht sie aus? Ist sie mutig oder ängstlich? Wie kommt sie mit ihrem neuen Leben, mit dem Alltag an der Hundeschule zurecht? Versteht sie sich mit meinen Jungs und was sagen diese zu einem Neuzugang?" Und so weiter und so fort...
Als Lumi aus dem Sprinter gehoben wurde habe ich mich sofort in sie verliebt und ihr auf der Heimfahrt versprochen, dass sie ab jetzt ein tolles Leben haben würde. Und das hat Lümchen jetzt auch, da dieser kleine Hund ihr Leben in vollen Zügen genießt und sich ganz entspannt in unseren Alltag einfügt. Sie ist ein Sonnenschein und geht fast immer auf alles Neue neugierig zu. Natürlich war sie anfangs vorsichtiger, aber nie panisch. Nur die Joggerin bei dem Regenspaziergang hat sie aus der Fassung gebracht.
Ich fand, dass alles von Anfang an super klappte. Aber jetzt im Rückblick sieht man deutlich, dass sie sich doch immens weiterentwickelt hat. Hatte Lumi sich in den ersten Tagen an der Hundeschule gerne in ihr Körbchen zurückgezogen, benutzt sie es heute nicht mehr. Im Gegenteil, sie fängt schon an unsere Kundenhunde zu erziehen;-)
Auch hat sie in den ersten Tagen meine Jungs bei der Handfütterung abgeschnappt und sie abends beim Näpfefüllen aus der Küche getrieben. Mittlerweile wartet sie geduldig und entspannt mitten im Pulk.
An solchen Kleinigkeiten fällt ihre Entwicklung auf.
Lumi ist eine ganz liebenswerte Persönlichkeit und ich bereue keine Sekunde, sie aufgenommen zu haben. Ganz im Gegenteil, ich bin mir jetzt schon sicher, dass sie nicht mein letzter Tierschutzhund sein wird!
Bei unserem morgendlichen Spaziergang hatten meine Freundin Anke und ich neun Hunde dabei. Da es sehr stark regnete, hatten die Hunde aber nicht soviel Spaß. Ich habe schon festgestellt, dass Lumi, die rumänische Prinzessin keinen Regen mag. So wild und temperamentvoll sie sonst durch den Wald tobt, geht sie bei Regen nur lustlos mit uns mit. So blieb sie heute meistens hinter uns und latschte nur mit.
Auf einem schmalen Trampelpfad passierte es: Plötzlich kam eine Joggerin mit einem Schäferhundmix angelaufen. Wir haben alle Hunde herangerufen, die Joggerin nahm ihren "bei Fuß". Und da sah ich schon die Panik in Lumis Augen...
Ich habe noch versucht sie zu locken und zu beschwichtigen, aber sie drehte auf dem Absatz um und rannte davon. Die Läuferin hat ganz toll reagiert und ist extra einen anderen Weg gelaufen, um Lumi nicht weiter den Weg entlang zu treiben.
Tja, und dann bin ich mit meinen Bordern den Weg zurückgegangen, um Lümchen zu suchen. Copper und ich waren ganz aufgeregt und haben sie gesucht, Nug und Bounty waren eher entspannt. Nach fünf Minuten (und fünf Minuten sind echt lang) haben wir sie im Gebüsch neben dem Weg gesehen. Als sie uns sah und hörte, kam sie angelaufen, Cop rannte ihr schon entgegen. Zum Glück hat sie sich gefreut uns zu sehen und hat sich anleinen lassen. Den Rest des Spaziergangs hat Lumi aber wieder entspannt gemeistert, sie war danach nicht verstört oder so. Daheim angekommen haben Lumi und Coppi sich aneinander gekuschelt und mal erst tief und fest geschlafen.
So cool und unproblematisch Lumi auch ist, darf man nicht vergessen, dass sie viele Dinge noch nicht kennt. Wir haben schon einige Läufer getroffen, dann setzt die kleine Maus sich meistens an den Rand und läßt sie passieren oder kommt zu mir. Aber diese Joggerin war wegen des Wetters total vermummt und hatte den großen Hund neben sich, der auch noch einen dicken Stock trug. Vermutlich hat Lumi diese Silhouette nicht erkannt.
Als Hundenarr kommt man irgendwann nicht mehr an dem ganzen Hundeelend in der Welt vorbei. Seit längerer Zeit schon sage ich, dass mein nächster Hund aus dem Tierschutz kommt.
Und als ich für meine Freunde Claudia und Claus einen Hund suchte, habe ich nächtelang -zig Tierschutzseiten im Internet durchforstet. Es ist wirklich erschreckend, wieviele Tiere auf ein neues Zuhause warten und unter welchen erbärmlichen Bedingungen viele Hunde leben.
Tja, und dann bin ich bei der Organisation "brunopet" über Lumi gestolpert. Wer meine Pyrenäenschäferhunde Yeti und Chewbacca kannte, weiß, warum Lumi mich sofort ansprach.
Die einzigen beiden Bedingungen waren: Lumi darf nicht zu groß werden, dann gibt es Platzprobleme im Auto. Und: Sie darf nicht zu ängstlich sein, da sie mit zur Hundeschule muß. An meinen Bordern merke ich immer wie stressig so ein Hundeschultag für sie ist. Kundenhunde, die permanent ihre Individualdistanz unterschreiten sind z.B. ein sehr großes Problem!
Nach ein paar schlaflosen Nächten mit Abwägung aller Fürs und Wider, meldete ich mich bei brunopet und dann ging alles ganz schnell.
Heute ist Lümchen genau zwei Wochen bei mir und ich habe keine Sekunde meine Entscheidung bereut. Selbst mein Partner, der anfangs nicht so begeistert von einem weiteren Hund war, meinte gestern, was wir für ein Glück mit ihr hätten;-) Sie ist ein Traum, lustig, lebhaft, verspielt, dabei anhänglich und schmusig. Ab und zu wird sie unsicher, oft bei Männern oder Kindern. Aber dann sucht sie Schutz bei mir. Ansonsten ist sie ein dankbarer kleiner Hund, der mein Leben absolut bereichert!
Am Samstag war Lumi eine Woche bei mir. Und was soll ich sagen? Alles klappt sensationell! Sie versteht sich perfekt mit meinen Hunden. Mit Nug macht sie hin und wieder ein Rennspiel und bei Bo lehnt sie sich an wenn sie unsicher wird. Lumis absoluter Liebling ist aber Coppi. Die Beiden raufen und rennen miteinander, liegen zusammen, beknabbern sich...
Auch mit den Katern gibt es keine Probleme. Sie werden beschnuppert und beobachtet. Lumi fordert Serafino und Patani auch zum Spielen auf, aber dann flüchten die Zwei. Das ist dann doch zuviel Hund.
An der Hundeschule spielt Lümchen mit fast allen Hunden, dabei sind ihr die kleineren lieber als die großen. Wird es ihr zu wild oder bekommt sie mal einen Anraunzer kommt sie zu mir oder zieht sich in ihr Körbchen zurück. Auch alles unkompliziert.
Einzig die Stubenreinheit ist noch etwas wackelig...
Auf dem Bild sind der Ex-Straßenkater "Serafino" und der Ex-Straßenköter "Lumi" abgebildet ;-)
Seit gestern darf Lumi schon ohne Leine mit uns spazieren gehen.
Da am heutigen Feiertag keine Hundeschule stattfand, haben wir vormittags und nachmittags eine schöne Runde mit den Hunden gemacht. Alle hatten Spaß, aber Lumi ist schier ausgeflippt. Sie musste alles sehen und beschnüffeln. Aber zum Glück nichts fressen. Denn besonders angenehm finde ich, dass sie keinen Unrat oder Kot vom Boden aufnimmt. Ich kenne viele Kundenhunde, auch Rassehunde von namenhaften Züchtern, die Hundehaufen fressen. Oft wird das gerade von Tierheim- und Tierschutzhunden behauptet. Dieses kann ich aber absolut nicht bestätigen.
Im Wald war Lumi sehr entspannt und hat ausgiebig mit unseren und anderen Hunden gespielt. Nur fremde Spaziergänger begegnete sie noch mit Argwohn und traute sich nicht an ihnen vorbei.
Nach den Spaziergängen hat sie ganz lange und fest geschlafen...und das in den niedlichsten Positionen!
Lumi entwickelt sich mit großen Schritten!
Unser erster Erfolg: keine Pipi in der Wohnung.
Auch wird Lumi immer entspannter mit meinen anderen Hunden. Am Morgen im Wald hat sie Copper plötzlich aufgefordert. Sie biß ihm ganz übermütig in die Beine, sprang an ihm hoch und zupfte in seinem Fell herum. Nachmittags an der Hundeschule lieferte sie sich ein Jagdspiel mit Copper und Nugget. Leider sind ihre Beine so kurz, sie konnte die Border nicht erwischen. Nachdem Bounty sie umgerannt hatte, war das Spiel aber dann beendet. Da wir mit den Kursen heute auf dem Platz waren, konnte Lumi sich...
...in den Büro-Container zurückziehen wenn es ihr zu viel wurde. Dann hat sie sich in das Körbchen gelegt und geschlafen. Dementsprechend war sie auch weniger angespannt und zickig mit den Kundenhunden.
Ganz erstaunlich finde ich, dass sie ganz lieb mit im Auto fährt. Trotz der mindestens 24-stündigen Fahrt von Rumänien nach Deutschland letztes Wochenende steigt sie ohne Probleme in unser Auto und zeigt auch während der Fahrt keine Streßanzeichen.
Lumi ist schon eine starke Persönlichkeit!
Am Sa, den 26.04., habe ich Lumi in Bonn abgeholt. Nachdem sie eine 24-stündige Anreise hinter sich hatte, sind wir direkt zur Hundeschule gefahren. Da mein Freund Gerd Leisenberg mich vertreten hat, konnte ich mich in Ruhe um Lumi kümmern. Nach kurzer Zeit habe ich sie abgeleint und sie ist ganz lieb mit mir durch die Kundenhunde gelaufen. Große Hunde waren ihr noch etwas unheimlich, da schnappte sie oft ab.
Nachmittags kamen meine Jungs Nugget, Copper und Bounty hinzu, aber das verlief ohne Probleme. Lumi hat sie kurz angezickt und jetzt sind die Fronten geklärt. :)
Abends hat sie noch Freundschaft mit meinen Katern geschlossen.
In der ersten Nacht hat sie in meinen Armen geschlafen...und die Jungs aus dem Bett geknurrt. Lumi ist ziemlich entspannt und hat alles ganz toll gemeistert. Das einzige "Problem" ist, dass sie lieber ihre Geschäfte in der Wohnung verrichtet. Aber nach fast einem halben Jahr Zwingerleben ist das nicht ungewöhnlich. Wir arbeiten daran...
Tjongs und meine Hunde sind absolut souverän und haben Lumi schon zum Spielen aufgefordert. Ich bin total stolz auf mein Tierschar!
Lumi ist eine Hündin, die mit ihrem Bruder auf den Straßen von Rumänien aufgefunden wurde. Sie lebt zusammen mit über 400 Hunden im Tierheim "Miercurea Ciuc" und ist inzwischen circa sechs Monate alt. Am Samstag wird sie nach Bonn gefahren, woraufhin ich sie übernehmen werde.
Dieses "Projekt" ist eine neue Erfahrung für mich, die ich mit Ihnen teilen möchte. Über meine Webseite und facebook werden Sie stets auf den neuesten Stand gebracht und mit aktuellen Bildern versorgt. Mein Ziel ist, auf die problematische Situation der Straßenhunde hinzuweisen und Ihnen die "Angst" vor der Aufnahme dieser Hunde zu nehmen, so dass Sie bei der Wahl Ihres nächsten Hundes die Rettung eines Straßenhundes als Möglichkeit miteinbeziehen.
"In Rumänien ist die massenhafte Tötung von Straßenhunden gesetzlich erlaubt. Das Verfassungsgericht des Landes wies am Mittwoch eine Klage gegen ein vom Parlament bereits verabschiedetes Gesetz ab. Mit der Unterschrift von Staatspräsident Traian Basescu ist das Gesetz in Kraft getreten.
Das Parlament hatte mit der Neuregelung auf einen tragischen Vorfall reagiert, bei dem ein Vierjähriger nach Angaben der Staatsanwaltschaft von einem Straßenhund totgebissen worden war. Tierschützer aus dem In- und Ausland protestierten gegen die neue Regelung.
Das neue Gesetz sieht vor, dass die Kommunen eingefangene Hunde lediglich 14 Tage lang in Tierheimen versorgen müssen und sie anschließend einschläfern lassen können. Eine Verpflichtung zum Töten besteht nicht, die Kommunen dürfen die Hunde weiter versorgen, falls deren Tierheime Kapazitäten haben. Vorgesehen ist auch, dass die Hunde nur mit Methoden getötet werden dürfen, die die Tiere nicht quälen. [...]" Weiterlesen auf www.rp-online.de